Das konnten die Schwimmer*innen des SC Herford: Emilia Gieselmann, Paula Olschewski, Korbinian Brand, Luca Gröne und Jannik Hartmann von sich sagen, nachdem sie früh morgens nach Wuppertal aufgebrochen waren.
Allerdings ging es bei dem „Opernbesuch“ diesmal nicht um Arien, sondern darum, bei den nordrhein-westfälischen Kurzbahn-Meisterschaften Bestzeiten zu erringen.

Die Größe des Kaders des SC Herford resultierte daraus, dass strenge Qualifikationszeiten zu erreichen waren, um teilnehmen zu können.
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, langsamere Schwimmer*innen zu melden.
Dieses ist jedoch risikoreich:
Erreicht der/die Schwimmer(in) die Qualifikationszeit im Wettkampf nicht, wird ein Strafgeld (erhöhtes Meldegeld) fällig.

Austragungsort war bei diesem Event mit 93 teilnehmenden Mannschaften und 621 Athleten die „Schwimmoper“.
Allein schon die Teilnahme in dieser Schwimmarena war ein Erlebnis.
Steil aufsteigende mehrstöckige Tribünen an den Längsseiten machen die vollbesetzte Schwimmoper mit einem begeisterten Publikum zu einem Hexenkessel.
Da gilt es für die Athleten, so schnell wie möglich „in den Tunnel“ zu kommen. Das heißt, alles auszublenden und sich allein auf den Lauf zu konzentrieren, um eigene Höchstleistungen abzurufen.
Unter welchem Druck die heimischen Schwimmerinnen standen, zeigt sich in folgender eher heiteren Begebenheit: Als die 4 mal 50 m Lagen Mixed-Staffel mit nur drei Leuten am Startblock eintraf, kam naturgemäß die Frage nach Nummer 4. „Die ist noch im Wasser und schwimmt ihren Einzellauf über 200 m Lagen“ war die Antwort der Werrestädter. Der Wettkampf war für die heimischen Schwimmerinnen jedoch nicht nur anstrengend, er war auch überaus erfolgreich.
Wieder einmal war es Paula Olschewski (Jahrg. 2008), die auch bei diesem Großereignis den Sprung auf das Podest schaffte.
Mit einer Silbermedaille über 100m Schmetterling und einer Bronzemedaille über 50m Schmetterling und 200m Freistil brachte sie für den SC Herford Edelmetall mit nach Hause.
Aber auch für die anderen Schwimmer*innen gab es die verdienten persönlichen Erfolge.
So zeigte Emilia Gieselmann (Jahrg. 2007) mit zwei persönlichen Bestzeiten in unterschiedlichen Lagen (Brust und Schmetterling) ihre Vielseitigkeit.
Die durchgehend zu beobachtende deutliche Steigerung bei Luca Gröne (Jahrg. 2006) im Laufe der Saison schlug mit zwei persönlichen Bestzeiten über 100m und 200m Brust zu Buche.
Mit viel Optimismus ging Jannik Hartmann (Jahrg. 2003; offene Klasse) in den Wettkampf. Mit dem Risiko eines Strafgeldes ließ er sich über 100 m Lagen melden, obwohl er die 1:04 Min. Pflichtzeit noch nie geschafft hatte.
Er belohnte sich mit 1:02,68 Min. und zudem mit starken 25,01 Sekunden als neuer persönlicher Bestzeit über 50 Meter Kraul.

( Text. Guido Hartmann / Foto. Anke Heintz)