Für die Frühaufsteher des SC Herford lohnte sich der Weg nach Bochum

Machten die Reise nach Bochum zu einem vollen Erfolg:
(von links) Daniel Fast, Ben Altenseuer, Korbinian Brand, Luca Gröne und Jonathan Fissmer.

„Fünf Männer ziehen nach Westen, um Gold zu suchen.“
Das klingt mehr nach einem klassischen Western zu den Zeiten des Goldrausches als nach einem Sportbericht.
Gleichwohl beschreibt es treffend die Situation der Schwimmer des SC Herford, wenn sie auf Zeiten- und Medaillenjagd gehen wollen.
Für die NRW-Landesmeisterschaften und die Deutschen Meisterschaften zählen nur die Qualifikationszeiten, die auf der 50m-Langbahn erzielt wurden.
Ein derzeit nutzbares 50 m-Becken gibt es hier nur beim SC Paderborn.
Der Rest Ostwestfalen/Lippes glänzt mit 25 m-Becken oder Freibädern im Winterschlaf.
Daher bleibt den Trainern und Verantwortlichen des SC Herford nichts anderes übrig, als wieder einmal den Treck zusammenzustellen und den Weg nach Westen zum Bochum-Cup ins dortige Unibad anzutreten.
Daniel Fast, Jonathan Fissmer, Korbinian Brand, Ben Altenseuer und Luca Gröne waren diesmal die, „die die A2 lieben“.
Was bei diesem Wettkampf verboten war, war bei der Anreise Pflicht: der Frühstart.
Bereits um 8 Uhr öffnete das Unibad sowohl am Samstag als auch am Sonntag seine Pforten. Zu diesen Zeiten heißt es auch vor Ort zu sein, sonst ist das Einschwimmen vorbei und den verspäteten Athleten bleibt nur der „Kaltstart“.


Hat sich denn der Aufwand für die Werrestädter gelohnt?
Zunächst einmal für die Atmosphäre: 24 Vereine und 2300 Starts. Auch sportlich ist das Ruhrgebiet eben ein Ballungsraum.


Waren die Weitgereisten aus Herford denn auch beim „Schürfen“ nach Edelmetall erfolgreich?
Das kann man uneingeschränkt mit ja für alle Fünf beantworten.
Dabei beschränkte sich der Erfolg aber nicht nur auf die Platzierungen:
Medaillen bei Wettkämpfen sind bei Individualsportlern Momentaufnahmen. Natürlich der verdiente Lohn für kontinuierliches Training, aber gleichwohl auch begingt durch die Tagesform, die Zusammenstellung des Wettkampfes und die Form der Konkurrenz.
Ein entscheidenderes Kriterium sind daher die persönlichen Zeiten.
Persönliche Bestzeiten, persönliche Saison-Bestzeiten und Saisonrekorde sind unabhängig von den Plätzen ein sicherer Indikator für Entwicklungen in die richtige Richtung.
Unter allen Aspekten erfolgreich waren:
Daniel Fast (Jahrg. 2011) mit 2 mal Gold, 4 mal Silber und 3 persönlichen Bestzeiten; Jonathan Fissmer (Jahrg. 2010) mit 1 mal Silber, 1 mal Bronze und 2 persönlichen Bestzeiten; Korbinian Brand (Jahrg. 2007) mit 1 mal Gold, 2 mal Bronze und 5 persönlichen Bestzeiten sowie einem Saisonrekord, Ben Altenseuer (Jahrg. 2007) mit 1 mal Silber,1 mal Bronze und 5 persönlichen Bestzeiten; Luca Gröne (Jahrg. 2006) mit 1 mal Silber, 1 mal Bronze und 1 persönlichen Bestzeit.


Herauszuheben sind die zwei Vereinsrekorde von Luca Gröne über 50 und 100m Brust.


Ein Sahnehäubchen gab es noch für den Sportclub:
Daniel Fast über 50m Freistil und Luca Gröne über 50m Schmetterling, 50, 100 und 200m Brust bestätigten ihre Qualifikationszeiten für die NRW-Meistrschaften. Luca ist sogar mehrfach im offenen Wettkampf vertreten.

(Text Guido Hartmann/Foto Nele Reinke)