„Restart 2021“ nannten der SC Blau-Weiß Bochum und die SG Ruhr ihren zweitägigen Wettkampf mit über 1000 Starts im Unibad Bochum. Und der Name war für die Schwimmer*innen des SC Herford Ansporn genug, die Herausforderung anzunehmen.

Das war keine Selbstverständlichkeit. Zwei Drittel der Mannschaft hatten erst seit vier Wochen die Möglichkeit, wieder ins Wassertraining einzusteigen. Trotzdem wagten sie es, sich der Konkurrenz zu stellen. Neben der zweimaligen langen Anfahrt zum Olympiastützpunkt Bochum galt es auf der „Langbahn“ (im 50m-Becken) zu bestehen.

Im Leistungsbereich bringen Wenden den Schwimmern Vorteile. Daher sind „Kurzbahnwettkämpfe“ (im 25m-Becken) durchgehend wegen der häufigeren Wenden weniger anstrengend. Zudem werden dort auch bessere Zeiten erzielt. Kurze Vorbereitungszeiten rächen sich als erstes auf der „Langbahn“.

Gleichwohl gelang den Werrestädtern nicht nur der Restart; sie starteten durch. Besonders beeindruckte die Anzahl der persönlichen Bestzeiten. Diese zeigen, wie sehr es den Athlet*innen gelungen ist, während des Lockdowns durch individuelles Athletiktraining ihr persönliches „Level“ zu halten.  

Im Einzelnen:
Benedikt Fißmer (Jahrg. 2007) 5 persönliche Bestzeiten bei 6 Starts und einer Bronzemedaille, Luca Gröne (Jahrg. 2006) 4 persönliche Bestzeiten bei vier Starts, Jannik Hartmann (Jahrg. 2003) zwei persönliche Bestzeiten und ein Saisonrekord bei drei Starts, Lara Juana Stratmann (Jahrg. 2006) vier Saisonrekorde und zwei persönliche Bestzeiten führten zu einer Silber- und einer Bronzemedaille.   In punkto Edelmetall ließen die Leistungen von Paula Olschewski (Jahrg. 2008) die Vertreter von fünf Verbänden und 33 Vereinen aufhorchen: Bei acht Starts erreichte Paula zweimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze. Dazu kamen drei persönliche Bestzeiten und zwei Saisonrekorde. Mit ihrer Bestzeit von 31,20 Sek. über 50m Schmetterling siegte Paula nicht nur mit 3,5 Sek. Vorsprung. Sie gehört damit zu den 20 besten Schwimmerinnen ihres Jahrgangs in Deutschland.
Emma Olschewski (Jahrg. 2009) wollte ihrer „großen Schwester“ offensichtlich nicht nachstehen; sie erreichte sieben persönliche Bestzeiten bei acht Starts und stand mit drei Silber- und drei Bronzemedaillen 6 mal auf dem Siegerpodest.   36 Starts der Mannschaft führten zu 34 Plätzen unter den Top 10.

Nach dieser beeindruckenden Leistung der heimischen Athlet*innen bleibt zu hoffen, dass die Herforder Bäderbetriebe auch weiterhin die Schwimmer*innen in ihren Trainingsmöglichkeiten unterstützen, sodass der Schwimmsport im Leistungsbereich auch weiterhin ein Aushängeschild der Sportstadt Herford bleibt.

(Guido Hartmann)