Die zehn Leitplanken des DOSB – Verhaltensregeln während der Corona – Krise

Bislang war der Vereinssport in den Entscheidungen über Lockerungen nicht so in den Fokus genommen worden, wie es sich viele Vereinsvertreterinnen und -vertreter gewünscht hätten. Die Ungeduld bei vielen Sportlerinnen und Sportlern wächst dabei stetig.

Die Frage „Kann man bereits heute verbindliche Aussagen über die Wiederaufnahme des Vereinssports machen?“ ist schnell beantwortet: „Nein, noch nicht!“. Jedoch besprachen sich am 20.04.2020 die Sportministerinnen und -minister der Länder in einer gemeinsamen Telefonkonferenz, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die Sportminister/-innen sind sich jedoch darüber einig, dass eine koordinierte und schrittweise Wiederaufnahme des Sportbetriebes unter klaren Regeln nunmehr dringend erforderlich ist.

Die Reaktivierung des Wettkampfbetriebes wird  zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen. Jedoch könnten in einem ersten Schritt Freiluftaktivitäten genehmigt werden. Die Öffnung von Sporthallen müsste zu einem späteren Zeitpunkt geschehen. Eine „Positivliste“ von bestimmten Sportarten wird als nicht sinnvoll erachtet. Der Deutsche Olympische Sportbund hat zehn ausformulierte „Leitplanken“ entwickelt, auf deren Grundlage Übergangsregelungen getroffen werden können

Noch in dieser Woche wird ein förmlicher Beschluss der Sportministerkonferenz erwartet. Wir hoffen dabei auf eine bundeseinheitliche Regelung für den schrittweisen Wiedereinstieg. Sofern uns neue Informationen vorliegen, werden wir Sie schnellstmöglich informieren. Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute. Bleiben Sie gesund! Hier vorab schon einmal die 10 Leitplanken des DOSB:

Distanzregeln einhalten
Ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den anwesenden Personen trägt dazu bei, die Übertragungswahrscheinlichkeit von Viren deutlich zu reduzieren. Auf Grund der Bewegung beim Sport ist der Abstand großzügig zu bemessen.

Körperkontakte auf das Minimum reduzieren
Auf Händeschütteln, Abklatschen, in den Arm nehmen und Jubeln oder Trauern in der Gruppe wird komplett verzichtet. Die Austragung von Zweikämpfen, z. B. in Spielsportarten, sollte unterbleiben oder auf ein Minimum reduziert werden. In Zweikampfsportarten kann ggf. nur Individualtraining stattfinden.

Freiluftaktivitäten präferieren
Sport und Bewegung an der frischen Luft erleichtern das Einhalten von Distanzregeln und reduzieren das Infektionsrisiko durch den permanenten Luftaustausch. Spiel- und Trainingsformen sollten, wenn möglich, auch von traditionellen Hallensportarten im Freien durchgeführt werden.

Hygieneregeln einhalten
Häufigeres Händewaschen, die regelmäßige Desinfektion von stark genutzten Bereichen und Flächen sowie der Einsatz von Handschuhen kann das Infektionsrisiko reduzieren. In einigen Sportarten kann ggf. sogar der Einsatz von Mund-Nasen-Schutzmasken erwogen werden.

Umkleiden und Duschen zu Hause
Die Nutzung von Umkleiden und Duschen in Sporthallen und Sportvereinen wird ausgesetzt.

Fahrgemeinschaften vorübergehend aussetzen
In der Übergangsphase sollte auf die Bildung von Fahrgemeinschaften zum Training und zu Wettkämpfen verzichtet werden. Ebenso ungeeignet ist der Einsatz von Minivans.

Veranstaltungen wie Mitgliederversammlungen und Feste unterlassen
Um die Distanzregeln einzuhalten, sollten derzeit keine sozialen Veranstaltungen des Vereins stattfinden. Die Bundesregierung hat es Vereinen kurzfristig gestattet, ihre Mitgliederversammlungen im Bedarfsfall auch digital durchzuführen.

Trainingsgruppen verkleinern
Durch die Bildung von kleineren Gruppen beim Training, die im Optimalfall dann auch stets in der gleichen Zusammensetzung zusammenkommen, wird das Einhalten der Distanzregeln erleichtert und im Falle einer Ansteckungsgefahr ist nur eine kleinere Gruppe betroffen bzw. mit Quarantäne-Maßnahmen zu belegen.

Angehörige von Risikogruppen besonders schützen
Für Angehörige von Risikogruppen ist die Teilnahme am Sport ebenfalls von hoher Bedeutung. Umso wichtiger ist es, das Risiko für diesen Personenkreis bestmöglich zu minimieren. In diesen Fällen ist nur geschütztes Individualtraining möglich.

Risiken in allen Bereichen minimieren
Dieser Punkt ist insbesondere ein Appell an den gesunden Menschenverstand. Wenn man bei einer Maßnahme ein ungutes Gefühl hat, sich über die möglichen Risiken nicht im Klaren ist, sollte darauf verzichtet werden und alternativ eine risikofreie Aktivität gesucht werden.