Bereits in der letzten Oktoberwoche traf sich die Crème-de-la-crème des deutschen Schwimmnachwuchses zu seinen nationalen Titelkämpfen traditionell in Berlin.

Nachdem die Meisterschaften des Vorjahres coronabedingt abgesagt worden waren, ging für die erst 13-jährige Paula Olschewski vom SC Herford ein großer Traum in Erfüllung.

Paula, die erst im Frühjahr 2020 zum SC Herford gewechselt war, hatte in den letzten Monaten eine bemerkenswerte Entwicklung, die nicht zuletzt auf das verstärkte Techniktraining und ihren Trainingseifer zurückzuführen ist, gemacht.

Sie hatte sich im verlängerten Qualifikationszeitraum (01.01.2020 bis 17.10.2021) unter die 25 schnellsten SchwimmerInnen Deutschlands geschwommen und damit die Startberechtigung erreicht.

Den ersten Start hatte Paula im ersten Wettkampf der Veranstaltung. Sie war mit einer Qualifikationszeit von 00:29,47 über 50 m Freistil als 25. in das Starterfeld gerutscht. Da das Rennen bereits um 08:30 Uhr am Dienstag, 26.10. startete, reiste Paula mit Trainerin Anke Heintz bereits am Montag nach Berlin. Nachmittags stand dann die Akkreditierung, das Kennenlernen der coronabedingten Zugangskontrolle und ein lockeres Einschwimmen auf dem Programm. Der ungewohnte frühe Start am Wettkampftag bedeutete dann Wecken um 05:30 Uhr, Frühstück um 06:00 Uhr, Einschwimmen um 07:00 Uhr um dann um 08:30 Uhr optimal vorbereitet an den Start zu gehen.

In einem starken Rennen verbesserte Paula ihre Bestzeit um 26 Hunderstelsekunden auf 00:29,21 und schob sich damit im Endergebnis auf einen beachtlichen 21. Platz.

Danach ging es wieder gen Heimat, um dann am Freitag für ihr nächstes Rennen am Samstagmorgen wieder nach Berlin zu reisen, wo es dann am 30.10. hieß, das gleiche Prozedere wie zu Beginn der Woche zu praktizieren.

Über ihre Hauptstrecke, die 50 m Schmetterling – einem Rennen, in dem beim Start, beim Übergang zum Schwimmen und Anschlag alles stimmen muss – kam sie leider beim Anschlag mit den Zügen nicht ganz hin, verschenkte somit ein paar Zehntelsekunden und war mit 00:30,55 etwas langsamer als ihre Bestzeit, verbesserte sich aber vom 14. auf einen herausragenden 11. Platz.

Bemerkenswert ist immer wieder, wie sich Schwimmer des SC trotz der – im Vergleich zu ihren Konkurrenten – schlechten Trainingsbedingungen und begrenzten Trainingszeiten doch überhaupt für Deutsche Meisterschaften qualifizieren können.
Insbesondere zu Coronazeiten ist die Schere in Sachen Trainingsbedingungen noch weiter auseinandergegangen, da die meisten Teilnehmer der Meisterschaften an ihren Stützpunkten keine pandemiebedingte Trainingspause einlegen mussten.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Paula und ihre Mannschaftskollegen diesen Winter durchtrainieren können und so evtl. wieder die Möglichkeit haben, sich für Berlin 2022 zu qualifizieren.