Der SC Herford nimmt höchst erfolgreich an den NRW Masters-Meisterschaften kurze Strecke teil.

Die erfolgreichen Titeljäger*innen des SC Herford: (oben von links) Timo Wörmann und Eric Preuß; (unten von links) Jessica Bachmann, Jutta Fleer und Nina Loos.

Neben den internationalen großen Meisterschaften, wie den Europameisterschaften und den Weltmeisterschaften, sowie den Deutschen Meisterschaften sind auf Landesebene die NRW Masters-Meisterschaften das wichtigste sportliche Ereignis des Jahres.

Die hier auf der 50m-Bahn abgehaltenen Masters-Meisterschaften sind den Schwimmer*innen vorbehalten, die 20 Jahre und älter sind. Anders als bei anderen Erwachsenen-Wettkämpfen wird hier nicht „offen“, sondern in Altersklassen gewertet. Eine Altersklasse umfasst 5 aufeinander folgende Jahrgänge.
„Kurze Strecke“ heißt hier, dass es sich um einen Sprintwettbewerb handelt.

Seit Jahren nimmt das Team des SC Herford sehr erfolgreich daran teil.
Deshalb stellten sich den Aktiven und Verantwortlichen des Sportclubs die Fragen:

Können die Erfolge des letzten Jahres (mehrere NRW-Meistertitel über mehrere Strecken in mehreren Altersklassen) wieder erreicht werden?

Wird die mehrfache NRW-Meisterin Jutta Fleer ihrer Favoritenrolle auch dieses Jahr gerecht?


Zunächst einmal die gute Nachricht für die Werrestädter:
Der Wettkampf wurde mitten in Nordrhein-Westfalen, in Bochum, ausgetragen.
Das bedeutet für die Ostwestfalen eine kurze Anreise, zumindest vor dem Hintergrund, dass es sich um einen landesweiten Wettbewerb mit 69 teilnehmenden Vereinen handelte. Da  kommen häufig auch die rheinischen Metropolen als Austragungsorte in Betracht.
Der kleine Wermutstropfen zeigte sich dann vor Ort: Bei morgendlichen 16 Grad war es für einen Freibad-Wettkampf außergewöhnlich „frisch“.
Da galt es, mit Wärmemänteln und Trockenübungen die Muskulatur warm zu halten, um die Zeit zwischen dem Einschwimmen und dem eigenen Start zu überbrücken.
Keine Probleme hatte damit Jutta Fleer (Jahrg. 1976), die mit vier Starts und vier Goldmedaillen über 50m Brust, Freistil, Schmetterling sowie 200m-Lagen der landesweiten Konkurrenz zeigte, dass an ihr in ihrer Altersklasse niemand vorbeikommt.
Bemerkenswert auch die Leistung von Jessica Bachmann, ebenfalls Jahrg. 1976.
Jessica ist wettkampferfahren, nahm jedoch zum ersten Mal an den NRW Masters-Meisterschaften teil.
Dass die diesjährige Teilnahme die richtige Entscheidung war, zeigte sich in ihrem ersten NRW-Meistertitel über 100m Freistil und zudem zwei Vizemeistertiteln über 50m und 100m Rücken.
Bei den Herren bewies Eric Preuß, Jahrg. 1997, seine Sprinter-Qualitäten und stand nachher als NRW-Meister über 50m Schmetterling und über 50m Freistil als NRW-Vizemeister auf dem Siegertreppchen.
Außergewöhnliche Bedingungen herrschten dann bei den Staffelwettbewerben.
Grundsätzliche steht der zweite Schwimmer auf dem Startblock in der Starthaltung mit Blick nach unten und springt ins Wasser, sobald sein Vordermann/seine Vorderfrau am Beckenrand angeschlagen hat.
Dieses war hier jedoch nicht möglich, da an einer Wechselseite die Wassertiefe für einen Startsprung nicht ausreichte.
Daher erfolgte der Wechsel aus dem Wasser heraus. Der nachfolgende Starter musste dabei eine Hand so lange am Beckenrand belassen, bis dass sein Vordermann/seine Vorderfrau angeschlagen hatte.
Außergewöhnliche Bedingungen natürlich für alle, aber nicht allen gelang es, auf diese geänderte Wettkampfregel umzuschalten. Viele Wechselfehler und damit verbundene Disqualifizierungen waren die Folge.
Anders beim Team des heimischen Sportclubs.
In der Besetzung Jutta Fleer, Eric Preuß, Timo Wörmann und Nina Loos (beide Jahrg. 2002) bewiesen die heimischen Athlet*innen nicht nur Sprint-, sondern auch Handlungsschnelligkeit.

Der verdiente Lohn: Als frisch gekürte NRW-Staffelmeister über 4 x 50 m-Freistil verließen die Vier zufrieden die Wettkampfstätte.

(Text Guido Hartmann/Foto Jutta Fleer)